Projekt
Das Projekt
EDUTIEK (Akronym für „Einfache Durchführung textintensiver E-Klausuren“) schafft die softwaretechnischen Grundlagen für die einfache Durchführung von Online-Klausuren in Fächern, in denen Prüfungsteilnehmer längere Texte als Klausurlösung abgeben müssen. Hierzu gehören Jura, Geschichtswissenschaften, Sprachwissenschaften verschiedener Provenienz, Philosophie, Soziologie und vieles andere mehr.
In diesen Fachdisziplinen werden Leistungsstände nicht über geschlossene digitale Frageformate (z.B. Multiple Choice) erfasst. Vielmehr muss die Prüfungsleistung überwiegend als Freitext erbracht und dieser prüferseitig aufwendig begutachtet werden. So ist etwa in der Rechtswissenschaft eine spezifische Fallbearbeitungmethodik durch Prüflinge anzuwenden. Andere Fächer fordern die selbständige Entwicklung und Explikation von Argumentationsketten und Hypothesen.
Solche Fachbereiche mit textintensiven Klausuren würden vom Umstieg auf E-Prüfungen profitieren. Denn diese bewirken schon durch die bessere Lesbarkeit Effizienzgewinne in der Korrekturzeit und unterstützen durch das neutrale Schriftbild auch die Bewertungsneutralität.
Die E-Assessment-Werkzeuge der in NRW verbreiteten Open-source Lernmanagementsysteme (ILIAS, Moodle) sind bislang auf die digitale Unterstützung geschlossener Frageformate und automatisierte Auswertungsprozesse ausgerichtet. Spezifische Anforderungen textintensiver E-Klausuren werden dagegen nur ansatzweise, etwa durch ein Texteingabe- und Votumfeld für Kurztexte, erfüllt.
Das EDUTIEK-Projekt adressiert die besonderen Bedarfe textintensiver Klausurszenarien durch technische Erweiterungen über alle E-Klausurphasen hinweg – von der Erstellung bis zur Archivierung. Neben den softwaretechnischen Erweiterungen wird außerdem ein Vorgehensmodell entwickelt und pilotiert, um den organisatorischen Ablauf der gesamten Klausurphase einfach und sicher zu unterstützen. Damit können rechtssichere E-Klausuren künftig auch in den Fächern angeboten werden, in denen bisher und auch in Zukunft mehrstündige textuelle Prüfungsszenarien stattfinden.
Der Projektstatus
Bis Ende 2026 wird die Weiterentwicklung von EDUTIEK durch das Ministerium der Justiz des Landes Nordrhein-Westfalen mit dem Ziel gefördert, eine rechtssichere open source-Lösung für die elektronische Durchführung und Korrektur juristischer Staatsexamen zu entwickeln. Neben funktionalen Anforderungen dieser Prüfungen, wie Mantelbögen, besondere Korrekturverteilungen und Schnittstellen zu Prüfungsämtern, sind insbesondere die Aspekte Sicherheit, Datenschutz und Barrierefreiheit im Fokus.
An den Hochschulen werden zeitgleich weitere Einsatzszenarien erprobt, insbesondere die Realisierung von Hausarbeiten und Open Book Klausuren. Daraus entstehen neue Anforderungen, wie etwa zum Medieneinsatz oder zur Peer Review. Sie können, sofern sie sich mit den Kernanforderungen vereinbaren lassen, in einem Community-getriebenen Prozess in die weitere Entwicklung einfließen. Auch zur Unterstützung der Korrektur durch Sprachmodelle der KI gibt es Überlegungen, die derzeit weiter evaluiert werden.
Bis einschließlich Dezember 2024 wird das Ausgangsprojekt (EDUTIEK) seitens des Landes NRW mit der Digitalen Hochschule NRW weiterhin gefördert. Das Projekt befindet sich bis Ende Dezember 2026 mit dem Land NRW (hier Ministerium der Justiz) einer zweiten Projektphase bis (EDUTIEK 2.0).
Die Vorhabenbeteiligten (EDUTIEK bis 12.2024)
Konsortialführende Hochschule
Westfälische Wilhelms-Universität Münster
Schlossplatz 2
48149 Münster
Mail: verwaltung@uni-muenster.de
Telefon: +49 251 83-0
Telefax: +49 251 83-24831Projektleitung/Ansprechpartner
Professor Dr. Fabian Wittreck
Westfälische Wilhelms-Universität Münster- Rechtswissenschaftliche Fakultät
Akademischer Leiter des unirep/unirep-online
Institut für Öffentliches Recht und Politik,
Professur für Öffentliches Recht, Rechtsphilosophie und Rechtssoziologie
Universitätsstraße 14 – 16
48143 Münster
Mail: fwitt_01@uni-muenster.de
Telefon: 0251-83 211 99
RA.-Wiss.-Mit. Volker Reuschenbach
Projektmanager; Koordination unirep/unirep-online
Westfälische Wilhelms-Universität Münster
Universitätsstraße 14 – 16
48143 Münster
Mail: fwitt_01@uni-muenster.de
Telefon: 0251-83 211 99
Verbundpartner
Ruhr-Universität Bochum
Professor Dr. Sebastian Unger
Ruhr-Universität Bochum – Juristische Fakultät
Projektleitung Ruhr-Universität Bochum
Akademische Leitung Examinatorium Rubrum
Lehrstuhl für Öffentliches Recht, Wirtschaftsrecht und Steuerrecht
Universitätsstraße 150
44801 Bochum
Mail: sebastian.unger@rub.de
Telefon: 0234/32-22781
Telefax: 0234/32-09143Universität Bielefeld
Professor Dr. Ansgar Staudinger
Universität Bielefeld – Rechtswissenschaftliche Fakultät
Akademische Leitung des Examinatoriums
Lehrstuhl für Bürgerliches Recht, Internationales Privat-, Verfahrens- und Wirtschaftsrecht
Universitätsstraße 25
33615 Bielefeld
Mail: ansgar.staudinger@uni-bielefeld.de
Telefon: 0521 / 106 - 4428
Telefax: 0521 / 106 – 156979ILIAS open source e-Learning e.V.
Matthias Kunkel (Geschäftsführer)
Oliver Samolia (1. Vorsitzender)
Wilhelmstraße 56 - 58
50733 Köln
Mail: verein@ilias.de
Nutzergruppe – Antragsphase 2020
Die nachfolgenden Personen/Institutionen sind einschlägig für die Durchführung von E-Prüfungen fachlich ausgewiesen und langjährig erfahren. Sie haben die Bereitschaft zur Mitwirkung in der EDUTIEK Nutzergruppe bereits im Rahmen der Förderbeantrag im Jahr Oktober 2019 erklärt. Das sind als
Vertreter Infrastruktureinrichtungen:
- Mark Kusserow (Ltg. CompetenceCenter E-Learning, Uni Köln);
- Elin Behrens (eCampusTeamLeitung, eAssessment/eKlausur, Uni Bonn);
- Claudia Dehling (MMZ Lernmanagement, eKlausuren Uni Düsseldorf);
- André Mersch (Leitung eLearning/ePrüfungen, Technische Hochschule Ostwestfalen-Lippe;
- Miriam Wegener (E-Learning Beratung, Hochschule Bonn-Rhein-Sieg)
Nutzer*Innen-Vertreter:
- Landesfachschaft Jura NRW
IKM-Vertreter DH-NRW:
- Prof. Dr. Burkhard Wrenger (CIO Technische Hochschule Ostwestfalen-Lippe);
- Prof. Dr. Ulrich Lang (Direktor RRZK Uni Köln).
Erweiterte Nutzergruppe – Projektphase bis 12.2024
Im Rahmend des Projektes können an den Projektentwicklungen von EDUTIEK interessierten Personen und Institutionen in die Nutzergruppe aufgenommen werden. Der Antrag ist an den Projektinitiator und Projekt Manager Volker Reuschenbach zu richten (Kontaktdaten siehe vorab).
Zwischenzeitlich wurden als Vertreter der Nutzer*Innen von EDUTIEK in die Nutzergruppe aufgenommen:Justiz
Ministerium der Justiz des Landes Nordrhein-Westfalen
LJPA Bremen
Universitäten, Hochschulen
Universität Erlangen-Nürnberg
Universität Freiburg
Universität Passau
Universität Leipzig
Universität Bonn
Universität Hohenheim
Fernuniversität Hagen
FH Dortmund
FH Bielefeld
Katholische Hochschule Köln
Hochschule Bremen
HSPV NRW